Geschichte vom Roderichstein
Ein Findling names Roderich
Ein
grobkörniger Felsbrocken mit einem
Durchmesser von fünf Metern führt
uns nochmals zum Kloster- und
Stadtgründer Graf Eberhard von
Nellenburg zurück. 22 Jahre nachdem
er Schaffhausen ins Licht der
Geschichte gerückt hatte, schenkte
ihm der deutsche König Heinrich IV.
ein grosses Jagdgebiet, dessen
Anfangs- und Endpunkt ein aus
Graubünden stammender, von den
Eiszeitgletschern zwischen
Gennersbrunn und Dörflingen
abgesetzter Findling namens
Roderichstein markierte, und das als
Kerngebiet des Kantons Schaffhausen
bezeichnet werden darf. Die in der
erhalten gebliebenen
Verleihungsurkunde bezeichnete
Jagdbanngrenze verlief vom Roderichstein zur
Büsinger Bergkirche und über den
Rhein, folgte diesem bis hinunter auf
die Höhe des Urwerfs bei der Stadt
(weshalb die Schaffhauser
Kantonsgrenze auf dieser Strecke noch
heute nicht in der Rheinmitte sondern
am Zürcher Ufer verläuft), führte
von dort weiter zum Lauferberg bei
Siblingen und über den Buchberg, das
Orserental zum Wirbelberg und über
den Geissberg und den Rheinhard
zurück zum Roderichstein.
Name und
Lage des anfangs bestimmt gut
sichtbaren und allseits bekannten
Roderichsteins gerieten im Lauf der
Jahrhunderte in Vergessenheit. Erst
1947 gelang dem vielseitig begabten
Schulinspektor Erwin Bührer durch
das Studium der Urkunden in
Kombination mit seinen geografischen
Kenntnissen die Wiederentdeckung der
inzwischen von Wald überwucherten
Landmarke. Heute orientiert eine
ausführliche Schrifttafel über die
Bedeutung des Findlings.